Text: Rolf D. Baldus
Fotos: Rolf D. Baldus, Archiv
Am 12. Oktober ist der Afrika-Jäger und pensionierte Eifel-Förster Anno Hecker im Alter von 87 Jahren gestorben. Wenige Tage vorher hatte ich ihm geschrieben, ich wolle ihn Ende Oktober mal wieder besuchen. Oft hatte ich ihn getroffen, zu gerne hörte ich mir seine Geschichten aus dem alten Afrika an. Diesmal war es zu spät. „Um den Mann ist schad’“, sagte der Schriftsteller Ludwig Thoma zum Tod seines Freundes und Kollegen Ludwig Ganghofer. Das gilt auch für Anno.
Er sei weder mit einem silbernen noch mit einem grünen Löffel im Mund geboren worden, schreibt er in seinen Erinnerungen. Und dennoch hat er die prägenden Jahre seines Lebens als Wildhüter, Lehrer an einem Wildlife College und Großwildjäger in Afrika verbringen können. Danach leitete er noch 23 Jahre das Revier Wolfgarten im Forstamt Schleiden in der Eifel.
Aufgewachsen als Sohn eines bekannten Kirchenmalers in Köln, studierte er im Nachkriegsdeutschland Forstwirtschaft. 1955 folgte er der Einladung eines Onkels seiner Frau nach Tanganjika, der ehemaligen deutschen Kolonie, um dort Förster auf den Eukalyptusplantagen des Verwandten zu werden. Das erwies sich aber als Luftnummer und der junge Grünrock wurde stattdessen ein Tsetse-Kontrolloffizier. Diese hatten vor allem die Aufgabe, Wild abzuschießen, um der für Rinder tödlichen Tsetsefliege die Ernährungsbasis zu nehmen. Hecker erlernte so die afrikanische Großwildjagd von der Pike auf.
Nach einigen Jahren begann die Bundesrepublik Deutschland beim Aufbau der Wildhüterschule Mweka am Fuße des Kilimandscharo zu helfen. Das unabhängige Tansania brauchte Personal, um seine Nationalparks und Wildbestände zu verwalten. Ann...