Chris Mozolowski ist ein erfahrener, aktiver Bogenjäger, bildet Jäger in Bogenjagdseminaren weiter und steht als Präsident den Schweizer Bogenjägern vor. Er jagt weltweit mit dem Bogen, mit Ausnahme des deutschsprachigen Raumes. Dabei gibt es immer mehr Länder in Europa, die die Bogenjagd legalisieren. Was treibt den Mann mit Bogen an?
Das Interview führte Chris Eberhart.
Jagdzeit International: Chris, wir kennen uns schon seit ungefähr zehn Jahren und es wäre etwas künstlich, wenn ich dich jetzt mit „Herr Mozolowski“ ansprechen würde. Ich habe dich als Bogenjagdausbilder in Eisenbach kennengelernt. Du setzt dich für die Bogenjagd in Europa seit Jahrzehnten ein. Fangen wir von vorne an, wie bist du zum Bogenschießen und zur Bogenjagd gekommen?
Chris Mozolowski: Wenn du mich tatsächlich mit „Herr Mozolowski“ angesprochen hättest, dann hätte es mir wahrscheinlich so die Sprache verschlagen, dass an ein Interview gar nicht zu denken wäre …
Aber zur Sache: Meine ersten Schritte als Jäger habe ich noch in Polen gemacht, wo ich die traditionelle Jägerausbildung absolviert habe. Ich war von der Jagd sehr angetan, allerdings, als ich in die Schweiz auswanderte, musste meine Passion für einige Jahre auf Eis gelegt werden.
Durch Rückenprobleme sah ich mich bald auch gezwungen, für meine Lieblingssportarten Skirennen und Tennis einen sportlichen Ersatz zu finden. Während meiner Sportlehrerausbildung habe ich das Bogenschießen entdeckt. Es hat mich von Anfang an fasziniert. Dazu wirkte es sich sehr positiv auf meine Rückenbeschwerden aus! Irgendwann zu dieser Zeit las ich einen Bericht von einem amerikanischen Jäger, der einen Bären mit Pfeil und Bogen erlegt hat. Das „Klick“, das es damals gemacht hat, glaube ich heute noch zu hören. Es war das Ende ...