Jedes in Gebrauch stehende Gewehr hat seine Geschichte – und die Geschichte dieses Gewehres geht schon beim ersten Einsatz vor Beginn der Jagdzeit glücklich aus. Allerdings ganz anders als man erwarten würde … Ein Bericht aus Tansania, der sich im Jahre 2007 zugetragen hat.
Text und Fotos: Peter Kersten
Natürlich habe ich eine Lieblingswaffe. Jeder hat eine Lieblingswaffe, oder? Meine ist eine Heym Doppelbüchse im Kaliber .375 Holland & Holland. Mit einem 1- bis 4-fachen Zielfernrohr, mittels Suhler Einhakmontage montiert. Ich führe diese Waffe seit 1978 in Afrika. Und, um es vorweg zu nehmen: Sie hat mich nie enttäuscht, die wenigen Fehlschüsse habe ich mir selbst zuzuschreiben. Und ich habe mit ihr alles erlegt: Elefanten, Löwen, Leoparden und Büffel. Trotzdem: Manchmal fühlt man sich sicherer mit etwas mehr Stoppwirkung, etwas mehr Geschossgewicht, etwas mehr Kaliber, kurz: mit etwas mehr Wumm! Namentlich dann, wenn es auf sehr kurze Distanz sehr schnell zur Sache gehen muss!
Deshalb zögerte ich auch nicht lange, als ich eine Ferlacher Bockdoppelbüchse im Kaliber .458 Win. Mag. erwerben konnte, schönes Zubrot dieser Waffe – so dachte ich – waren die Wechselläufe 7 mm Rem. Mag. – 12/76. Suhler Einhakmontagen und Zeissgläser vervollständigten das Ensemble. Aber, wie so oft, grau ist alle Theorie! Zum Laufwechsel fehlt auf der Jagd die Zeit, mit Schrot jagt man in der Regel in Ostafrika nie – und ein ganz gravierender Nachteil war das Kaliber .458 Win. Mag. Die Ejektoren für die randlosen Patronen hatten zwei Federstifte, die in die Auszieherrille der Hülsen griffen und diese dann zuverlässig aus dem Patronenlager auswerfen sollten. Sollten, denn in der Regel rutschten diese besagten Stifte nur über die Rille und beließen die abgeschossenen Hülsen im Lauf, der Auszieher v...