Einläufige Kipplaufbüchsen sind klassisch, filigran und oft edel. Das Vorhandensein nur eines Schusses im Gewehr zeichnet den selbstbewussten Jäger aus, der seine Fähigkeiten sowie seine Grenzen kennt und auf maximale Feuerkraft verzichten kann. Weniger ist oft mehr!
Text & Fotos: Peter Kersten
Kipplaufbüchsen gelten heute beinahe als elitär, teuer und extravagant. Das war einmal ganz anders. Unsere Altvorderen – zumindest im deutschsprachigen Raum – führten für gewöhnlich einen Drilling. Anderswo waren Kipplaufwaffen, sieht man mal von Doppelbüchsen ab, weitestgehend unbekannt. Zudem war der Drilling wesentlich teurer als eine einläufige Kipplaufbüchse, da man bei letzterer ja keine Läufe kunstvoll zueinander justieren musste. Hatte man Geld, führte man also einen Drilling, fehlte es an diesem, mussten es halt eine Flinte und eine Kipplaufbüchse tun.
Das änderte sich erst, als nach den Weltkriegen Massen nicht mehr gebrauchter Repetierbüchsen auf den Markt kamen, die relativ einfach für den jagdlichen Gebrauch adaptiert werden konnten: Bekanntestes Beispiel ist wohl der Karabiner 98, dessen System auch heute noch produziert wird und an neu gefertigten Waffen mit nahezu unnachahmlicher Zuverlässigkeit seinen Dienst tut. Nicht einmal einen neuen Lauf musste man früher einschrauben, das Kaliber 8x57 IS tat zuverlässig seine Dienste auf alles europäische Wild.
Wollte man modern sein, ließ man den Stufenlauf des Karabiners abdrehen und die Waffe neu schäften, sofern man sich nicht gar einen neuen Lauf leistete, dann war auch ein Kaliberwechsel kein Problem. Klar ist, dass ein millionenfach produziertes Mauser-98-System billiger in der Herstellung – bezogen auf das Einzelstück – ist, als ein (wenn auch auf dem modernen Bear...