In Litauen werden im April Biber gejagt. Ihr Wildbret ist schmackhaft, der Balg einzigartig dicht und die Jagd selbst stimmungsvoll. Man sitzt an Gewässern an, in denen Biber bestätigt sind. Zudem ist es eine günstige Jagd, bei der man viel erleben kann.
Text: Karsten Strehl
Fotos: Karsten Strehl, Marco Ritter
Ich erinnere mich noch genau, als ich vor 35 Jahren im westfälischen Münsterland mein erstes Lehrjahr zum Berufsjäger absolvierte. Mein Ausbilder hatte ein großes Niederwildrevier eines Industriellen zu betreuen und eine seiner großen Leidenschaften war das Fallenstellen. Er fing allerdings nicht nur Raubwild, was für die Niederwildhege von großer Bedeutung ist, sondern auch den Bisam. Durch die Landwirtschaftskammer war er bestellter Bisamprivatfänger und bekam zusätzlich zum Verkauf der Felle noch eine Fangprämie, da die kaninchengroßen Nager Böschungen unterhöhlen, daher großen Schaden anrichten und als eingebürgerte Tierart unerwünscht sind. So lernte ich in erster Linie das professionelle Stellen verschiedener Fallen. In dem Jahr fingen wir in dem zugeteilten Fanggebiet um die 250 Bisame, und das Besondere daran war: Es gab um die zehn Prozent schwarze Bisame.
Durch Nachfragen und Recherchen erfuhr ich, dass es sie nur im nordwestlichen Teil von Nordrhein-Westfalen gibt und dass sie bei den Fellaufkäufern sehr begehrt sind. Alles, was nur regional vorhanden und damit selten ist, ist bei Jägern begehrt, vor allem wenn es schwarz ist. In Niedersachsen im großen Umkreis von Hannover gibt es schwarzes Rehwild und es kommen interessierte Jäger von weit her, um einmal in ihrem Leben einen schwarzen Rehbock zu erlegen. Auf Treibjagden war es immer etwas ganz Besonderes, wenn schwarze Wildkaninchen erlegt wurden...