Dr. Rolf D. Baldus, Internationaler Rat zum Schutz des Wildes und der Jagd (CIC)
Die Internationale Union für die Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) ist so etwas wie die UN des Naturschutzes. 1948 gegründet, ist sie heute mit fast 1200 Mitgliedern auf internationaler Ebene die wichtigste und größte Naturschutzorganisation. Ein knappes Fünftel der Mitglieder besteht aus Regierungen und staatlichen Agenturen. Die anderen sind Nichtregierungsorganisationen. Auch der CIC ist Mitglied der IUCN.
Spätestens seit ihrer Welt-Naturschutzstrategie des Jahres 1980 vertritt die IUCN das Prinzip der nachhaltigen Nutzung. Sie hatte auch wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD), in dem dieses Prinzip als eine tragende Säule festgeschrieben ist. Einseitige anti-jagdliche Organisationen können deshalb auch nicht Mitglieder bei der IUCN werden, da sie eben nicht auf dem Boden der weltweit gültigen Mehrheitsmeinung zum Umgang mit den natürlichen Ressourcen unserer Erde stehen.
Wenn sich die IUCN zur Jagd äußert, dann ist dies eine wichtige politische Stellungnahme, denn ihr Wort hat weltweit Gewicht, vor allem bei den Regierungen. Genau dies hat sie gerade getan. Die „Species Survial Commission“ (SSC), also die „Kommission zum Überleben der Tier- und Pflanzenarten“ hat nach langer Vorarbeit „Richtlinien und Prinzipien zur Trophäenjagd als Instrument zur Schaffung von Anreizen für Naturschutz“ offiziell verkündet. Die SSC ist eine der sechs Kommissionen, die die praktische Arbeit der IUCN abwickeln. Einfach fällt auch der IUCN eine solche Stellungnahme nicht, da bei allem Eintreten für das Prinzip der Nachhaltigkeit die Meinungen zur Jagd bei der heterogenen Mitgliederstruktur unterschiedlich sind. Un...