Dr. Rolf D. Baldus, Internationaler Rat zum Schutz des Wildes und der Jagd (CIC)
Im Wahlprogramm der Partei Bündnis 90/Die Grünen für die Bundestagswahlen im September fand sich die Forderung, die Einfuhr von Jagdtrophäen zu verbieten. Da man niemandem verbieten könne, im Ausland zu jagen, solle durch ein Einfuhrverbot für Felle und Geweihe die Jagd dort unattraktiver gemacht werden, teilte mir die Bundesgeschäftsstelle der GRÜNEN auf Nachfrage mit.
Inzwischen sind die Wahlen gelaufen und wir wissen, ob der Wähler den Grünen die Chance gegeben hat, diese und andere Verbotsdrohungen wahrzumachen. Denn es gibt vieles, was die Grünen verbieten wollen, auch wenn die Parteispitze das vor den Wahlen vehement dementierte. „Verbieten gehört verboten“, hieß es, als die Grünen anfingen, doch heute profilieren sie sich als Verbotspartei, die den Menschen seiner Eigenverantwortung berauben will.
Nachhaltige Jagd steht in Übereinstimmung mit der Biodiversitäts-Konvention (CBD), der wichtigsten internationalen Übereinkunft zum Artenschutz, die auch die Bundesrepublik Deutschland unterschrieben hat. In vielen Ländern trägt die kontrollierte Jagd zum Erhalt des Wildes und artenreicher Naturräume bei. In der „Internationalen Union für die Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen“ (IUCN) hat kürzlich die „Kommission zum Überleben der Tier- und Pflanzenarten“ noch einmal in einem ausführlichen Dokument erklärt, dass gute Trophäenjagd dem Artenschutz dient (siehe Kommentar in der Jagdzeit 4/2012). In diesen Richtlinien wird den Regierungen und Entscheidungsträgern in aller Welt aufgezeigt, in welcher Weise nachhaltige Trophäenjagd, auch auf bedrohte Tierart...