Dr. Rolf D. Baldus, Internationaler Rat zum Schutz des Wildes und der Jagd (CIC)
Auf seiner 59. Generalversammlung in Kapstadt im Mai hat der Internationale Rat für die Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) seine Debatte über die besten Verfahren der Jagd fortgesetzt. Wie zu erwarten war, wurde bei einer Tagung in Afrika vor allem erörtert, wie nachhaltige Jagd im Einklang mit den Prinzipien des Übereinkommens zur Artenvielfalt (CBD) zum Überleben der einmaligen Tier- und Pflanzenwelt Afrikas beitragen kann.
Eines der drängenden Themen war der aktuelle Vorstoß einer Reihe europäischer und amerikanischer Tierrechtsgruppen, die selektive und nachhaltige Löwenjagd zu verbieten. Der CIC appellierte an das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES), solche Versuche bei der nächsten Konferenz der Unterzeichnerstaaten zurückzuweisen. Ein Jagdverbot würde das Überleben dieser wunderbaren Großkatzen in der freien Natur gefährden. Afrikaweit hat die Zahl der Löwen in den letzten Jahren abgenommen. Allerdings sind eine ganze Reihe von lokalen Populationen davon unberührt in einem guten Zustand geblieben. Der Rückgang betrifft übrigens auch zahlreiche Nationalparks. Die Ursachen sind Verlust an Lebensraum, Konkurrenz mit landwirtschaftlicher Landnutzung und Tötungen durch Hirten als Rache für gerissenes Vieh. Hinzu kommt der desolate Zustand vieler Wildschutzbehörden, die bei der Bekämpfung der Wilderei völlig versagen. Es ist auffallend, dass es den Löwen in einer Reihe ausgewiesener Jagdgebiete deutlich besser erging. Denn dort wurde dem Management der Löwen mehr Aufmerksamkeit gewidmet und die Erträge aus der Löwenjagd wirksam für den Naturschutz eingesetzt.
Am schlechtesten geht es den Löwen in Ländern und Gebieten ohne Jagd. Zwei Beispie...