Zur bleifreien Munition wird vieles gesagt: Falsches und wahres, sinnvolles und praxisuntaugliches. Aber Fakt ist: Blei ist giftig, kontaminierend und kann Mensch, Tier und der Umwelt schaden.
Es ist daher kein Zufall, dass man es inzwischen aus Wasserleitungen, Kraftstoffen oder Farbanstrichen verbannt hat. Wenn es etwas nicht-toxisches gäbe, das die (ziel)ballistischen Anforderungen von Jagd und Tierschutz erfüllen würde, dann wäre das ein Fortschritt. Und Fakt ist auch: Wir Jäger wissen nicht, was die politische Zukunft in Sachen „bleifrei“ an neuen Gefahren für uns verborgen hält. Doch wir sollten vorbereitet sein.
Die Sachverhalte sind sehr komplex, und die großen Vereinfachungen und simplen Lösungen, die man oft in den Medien findet, wecken zwar Emotionen, helfen aber in der Praxis nicht weiter. Wissenschaftlich ist manches noch ungeklärt, und es gibt Interessengruppen auf anti-jagdlichem Kurs, die mit diesem Thema ihr politisches Süppchen kochen wollen.
Der CIC als weltweiter jagdlicher Verband muss über das Heute hinaus denken, auch wenn mancher brave Waidmann ihm dabei unterstellt, man sei schon auf den Zug der Jagdgegner aufgesprungen. „Anti Blei“ heisst aber nicht notwendigerweise „anti Jagd“, und eine „Vogel Strauß-Haltung“ führt nicht weiter. Allerdings muss man auch die Jäger dort abholen, wo sie stehen.
Auf seiner Generalversammlung in Paris im letzten Mai hat der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd deshalb entschieden, dieses Thema aufzugreifen und sich nicht zu drücken. Im November fand in Dänemark ein CIC-Workshop statt, an dem 21 Fachleute aus zehn Ländern teilnahmen und mehrere Organisationen beteiligt waren. An halbwegs gesicherten Erkenntnissen lässt sich festhalten: