Text: Wolfgang Schenk
Fotos: Wolfgang Schenk, Günter Klatt
Nachdem ich etwa drei Jahre in Kenia gejagt und einige Büffel erlegt hatte, wollte ich als nächstes unbedingt auf Leopard jagen. Dies hing auch mit meinem Beruf zusammen, denn ich war von 1966 bis 1977 Chefpräparator bei der Firma Zimmermann in Nairobi, wo wir viele Leoparden präpariert haben. Es war daher mein großer Wunsch, einmal einen selbst erlegten Leoparden abzuziehen, den Körper zu vermessen, die Anatomie zu studieren und den Schädel, die vier Beinknochen und das Becken herauszupräparieren, um diese Teile später zum Modellieren eines neuen Modells verwenden zu können.
Doch es dauerte einige Jahre, bis ich am Ziel war. Am Anfang assistierte mir mein Bekannter Bob, mit dem ich auch meinen ersten offiziellen Büffel schoss. Bob lebte in Nairobi von seinem Kapital und hatte immer Zeit. Er war aber in Bezug auf die Leopardenjagd genauso ein Greenhorn wie ich. Wir hängten Köder in Bäumen auf, von denen wir glaubten, dass sie von einem Leoparden angenommen würden, ohne zuvor Spuren von einem Leoparden entdeckt zu haben. Wir transportierten sogar einen stinkenden Köder von einem Baum, an dem er nicht angenommen worden war, eine Woche später in ein anderes Gebiet, in der Hoffnung, dass der Geruch oder besser gesagt der Gestank, einen Leoparden anlocken würde – natürlich ohne Erfolg.
Bill York, ein Berufsjäger mit dem ich mich gut verstand, hatte schließlich Erbarmen und beschrieb mir einen Baum in den Maralal-Bergen, an dem ich mit Sicherheit einen Leoparden erlegen würde.
Zusammen mit Hans Germani, der Afrika-Korrespondent für „Die Welt“ in Nairobi war, buchten wir für eine Woc...