Bei der Jagd auf Dickhäuter sind Kaliber gefragt, die alles mitbringen, worauf man sich im Busch verlassen können muss. Ein Klassiker ist die .458 Winchester Magnum. Einige Zeit war sie nicht besonders reputiert. Zu Unrecht, denn sie bietet alles Nötige. Waffen- und Wiederladespezialist Dr. Wolfgang Mück erklärt, worauf es ankommt.
Text & Fotos: Dr. Wolfgang Mück
Wir hatten bereits von den berühmten, alten, das heißt in der Post-Schwarzpulver-Ära eingeführten, bekannten englischen Großwildpatronen gehört. Die Entwicklung der Goldstandard-Patrone, der .450 Nitro Express 3¼˝ (11,6 x 82R) begann 1898 bei Rigby & Co. in London. Ausgehend von einer Schwarzpulverpatronenhülse wurden hier 70 grain Kordite verladen, d. h. das Geschoss von 480 grain (31,10 Gramm) wurde auf 655 m/sec beschleunigt, brachte dann ca. 6.800 Joule Energie (E0) zustande. Dies reichte aus, um Angriffe des afrikanischen Großwildes zu stoppen. Die Patrone bewährte sich rasch, das Geschosskaliber wurde in Indien und dem Sudan ab 1905 verboten, denn die Behörden wollten sicher gehen, dass sich Aufständische in den britischen Kolonien nicht mit Jagdmunitionsbestandteilen in ihren Waffen ausrüsten. Hier liegt die Ursache in der dann folgenden Wettbewaffnung mit unterschiedlichsten Kalibern, immer jedoch im Willen, die .450er-Formula zu erreichen und somit die damit bewährte Grundvoraussetzung zum Stoppen eines Angriffs jeglichen Großwildes zu erfüllen.
Grundbedingung Kaliber: größer/gleich 450: d.h. 11,6 mm
Grundbedingung Energie: größer/gleich 5000 foot-pounds of energy (= 6.783 Joule )
Grundbedingung Geschossgewicht: größer/gleich 480 gr. (= 31,1 gramm).
Heute müsste die Geschoss Qualität noch angehängt werden, nämlich ausschließlich Premium Quality Soft or Solids, d.h. Teilmantelgeschosse mit...