Die Jagd im unteren Teil des amerikanischen Kontinents ist bei weitem nicht so beachtet wie in Europa oder in Afrika und dennoch sehr abenteuerlich. Der südamerikanische Kontinent ist riesig, die Länder sehr unterschiedlich. Schon deswegen kann man die Verhältnisse vor Ort schwer mit gewohnten jagdlichen europäischen Standards vergleichen. In diesem Artikel geht es vor allem darum, überhaupt einmal den Fokus auf wenig bekannte Länder und deren Wildarten zu legen.
Text Dr. Frank B. Metzner Fotos Archiv, interviewte Personen
Die „schlechte Nachricht“ gleich vorweg: Die Jagd auf die größte Katze Lateinamerikas, den Jaguar, ist mittlerweile überall verboten. Ausgedehnte Jagden, wie sie noch im vergangenen Jahrhundert üblich waren, sind gesetzlich untersagt, Sasha Siemel (1890–1970) sowie Tony de Almeida (1937–2017) – mit seinem Klassiker „Großwildjagd in Brasilien“ (1979) – sind nun Legenden für die Ewigkeit.
Interessant zu wissen: Die ersten Europäer, die nach Südamerika kamen, benannten einfach die dortigen Tiere nach Lebewesen die sie schon kannten. So wird der Jaguar (Panthera onca) klangvoll als „Tigre“ (Tiger), der Puma (Puma concolor cabrerae) als „Leon“ (Löwe) oder der Nandu (Rhea americana) als „Avestruz“ (Ostrich) bezeichnet.
Zurzeit der südamerikanische Hotspot, mehr als 10 000 Jäger besuchen jährlich das Land und es gibt zudem eine große inländische Nachfrage. Man kann auf Rot- und Damwild sowie auf die wenig bekannten Sumpfhirsche, auf Wildschweine sowie auf Niederwild jagen. Die Trophäenqualität der Rothirsche kann beachtlich sein (acht bis zehn Kilo gelten hier als Mittelmaß), allerdings handelt es sich oft um Gatterjagden. Fairerweise muss erwähnt werden, dass es meist Gatter von vielen Tausend Hektar Größe sind.
Bekannt sind auch die Flugwild...