Schottland. Das Jagen mit Falken in den Highlands ist eine Königsdisziplin. Doch vor den Erfolg haben die Götter auch hier den Schweiß gesetzt. Erfahrung, ein unbändiger Wille und viel Idealismus sind die Tugenden des Beizjägers und der Beizjägerin.
Text: Elisabeth Leix
Fotos: Klaus Leix
Beschwerlich ist der Aufstieg vom Tal hinauf durch Farnfelder und Trampelpfade der Schafe bis zum Hochplateau der Berge in den Borders von Selkirk. Bevor wir die unglaubliche Weite und Einzigartigkeit dieser Landschaft genießen dürfen, müssen wir gute 150 Höhenmeter überwinden, um die Schönheit des Farbenmeeres von zartem Grün bis hin zum leuchtendem Pink der blühenden Heide bewundern zu können. Der prall gefüllte Rucksack, in dem außer den wichtigsten Utensilien wie Empfänger für den Falkensender, Regenjacke, Wasser und Energiesnacks auch die obligatorische kleine Flasche Grouse Whisky ihren Platz findet, zieht unaufhörlich durch die Schwerkraft nach unten. Auf der Faust steht mein Wanderfalkenterzel „Bryan“ (Fachbegriffe der Falknerei werden im Kasten auf Seite 25 erläutert, Anmerkung der Redaktion), vom Wind geschützt durch einen Regenschirm, den ich aufgespannt vor mir hertrage, und an der Leine drängt mein Hund Aska den Hang hinauf. Es ist ein beschwerliches Gehen, der unebene Untergrund mit teilweise tiefen Furchen am Boden und die Heide, auf der es sich wie auf hohem Schnee läuft, dazu den Falken auf der Faust. Immer wieder lege ich eine Verschnaufpause ein und schaue zu meiner Tochter Laura, meinen Mann Klaus und unserem Freund Alex, die sich ebenfalls den Hang hochquälen mit ihren Falken. Laura, unsere jetzt schon 13-jährige Tochter, genießt meine ganze Bewunderung. Seit Kindesbeinen, nein, schon auf dem Rücken in d...