Jedes Jahr werden auf der Insel aus Feuer und Eis rund 1.000 Rentiere erlegt. Doch in einem mehrere hunderttausend Hektar großen Jagdgebiet muss man das Wild erst einmal finden. Und dann ist es gar nicht so einfach, sich an die teils riesigen Herden nah genug heranzupirschen. Unser Autor hat den Versuch gewagt, hat sich auf die Fährte der Hirsche des Nordens begeben.
Text und Fotos: Karsten Strehl
Jagd muss anstrengend und anspruchsvoll sein. Ich finde es langweilig, in Südafrika am Wasserloch zu sitzen und einen Warzenkeiler zu erlegen. Ich liebe es hingegen, eisige Höhen zu erklimmen oder in trockenen Savannen zu pirschen. Ich verspüre jedes Mal aufs Neue den Drang, mir die Erinnerung, das Wild und die Trophäe zu erjagen und das Erlebnis, ja das Abenteuer, in etwas Unvergessliches zu verwandeln.
Etliche Länder habe ich bereist und bejagt und die Erinnerungen daran sind unauslöschlich in meinem Kopf und meinem Herzen. Und immer wieder treibt es mich aufs Neue hinaus. Dieses Mal sollte es erneut gen Island gehen – die Insel aus Feuer und Eis. In Jagdzeit International (Ausgabe 3/2012) habe ich ja bereits von der Jagd auf Robben und Seevögel in diesem Land berichtet, doch gibt es noch weiteres jagdbares Wild.
Im Osten Islands leben ca. 5.000 Rentiere, auch Reindeer oder Karibou genannt. Jedes Jahr werden um die 1.000 Tiere zum Abschuss freigegeben, allerdings kommen auf ihre Anzahl in etwa 3.000 Interessenten.
Die 1.000 Rentiere werden im Abschussplan ähnlich aufgeteilt wie unser hiesiges Schalenwild. Es müssen Jungtiere, Alttiere, junge und alte Hirsche erlegt werden. Die Abschüsse werden in einer Lotterie verlost. Wird man bei der Verlosung gezogen, dann bezahlt man seine entsprechende Lizenz und darf mit einem staatlich anerkannten Guide auf die Jagd gehen.
Ein isländische...