Jagen und Fischen gehören zur folgenden Geschichte dazu, allerdings nur am Rande und auch ausschließlich deswegen, weil es bedeutet, Nahrung zu beschaffen. Bevor es nämlich auf die Pirsch geht, wollen drei junge Männer in Britisch-Kolumbien eine Blockhütte bauen. Allein und auf traditionelle Art und Weise, nur mit Beilen, Handsägen und Abziehmessern, ohne Motorsäge und Nägel aus Metall. Geht nicht? Geht doch!
Text und Bilder: Wieland Schröppe
Alles beginnt beim Feuerholzrücken im heimatlichen niedersächsischen Wald. Es ist Spätsommer, die ersten Birkenblätter werden bereits gelb, prall und überreif hängen die letzten Zwetschgen in der Abendsonne des Septembertages. Am Wiesenrain, dort wo der Büchsenschuss ihn nicht erreicht, steht träge plätzend im vollen Wiesengrün ein schwarzer Bock. Die dunkle Decke hebt sich kaum vom schwarzen Torf ab, der hier und da den Wiesenteppich heidekrautgekrönt durchbricht. Mücken schwirren über dem stumpfen Spiegelbraun der Gräben.
Vom alten Damm her aber tönt ein Lachen und mischt sich in das Schimpfen der krächzend aufgeschreckten Krähe ein. Zwei junge Männer stehen, die Axt geschultert, vor einem Birkenstamm, der quer über den Schotter der kleinen Straße liegt. Der eine schlank und schlaksig, der andere kräftig und mit einem Flachskopf, der die Sonne fängt.
„Wo bleibt denn Vaddern?“, fragt der Schlanke und schaut den Birkenweg hinauf, wo hinter Kurven, tief im Moor, die Messerschmiede liegt. „Er wollte doch die Kettensäge holen.“ „Ach, weißt du was?“, erwidert, Schalk im Nacken und Tatendrang im Au...