Text Dr. Rolf D. Baldus
Fotos Petra Giepert-Törker
In Malawi und in Simbabwe werden erneut Elefanten umgesiedelt. Diesmal sollen es sogar zusammengerechnet an die tausend Tiere werden. Die internationalen Medien berichten wohlwollend, denn es geht ja um etwas Gutes. Die Tierschutz-Spendenmaschinerie läuft wie geschmiert. Dass Prinz Harry samt Gattin Meghan vor Jahren bei einer ähnlichen Umsiedlung in Malawi selbst Hand anlegten, dürfte sicher zur Popularität solcher Aktionen zum tatsächlichen oder vermeintlichen Schutz der Tierwelt Afrikas beigetragen haben.
Vor 40 Jahren erfand man in Simbabwe das Einfangen und Umsiedeln ganzer Elefantenherden einschließlich der erwachsenen Tiere. Der inzwischen verstorbene Clem Coetze, ein großer Wildlifer und Jäger, war der Pionier. Ich war damals bei einer der ersten Umsiedlungen dabei, da ich namens der deutschen Bundesregierung angesichts einer massiven Dürre in Simbabwe eine Elefanten-Soforthilfe organisieren sollte. Wer die an einem Kran mit dem Kopf nach unten hängenden Dickhäuter sieht, die anschließend im Lastwagen lange Fahrten auf schlechten Pisten über sich ergehen lassen müssen, dem wird klar, dass dies für die Tiere einen ungeheuren Stress darstellt. Dennoch kann eine Umsiedlung unter ganz bestimmten Umständen sinnvoll sein.
Eine Elefantenpopulation wächst jährlich um drei bis sieben Prozent. Früher wanderten Tiere einfach ab, wenn es zu viele für das vorhandene Nahrungsangebot wurden. Das ist heute oft nicht mehr möglich, vor allem, wenn ihr Lebensraum eingezäunt ist. Für den Wildlife-Manager gibt es dann drei Möglichkeiten, wenn man einmal die „Pille“ als unpraktisch und unethisch außen vor lässt:
1) Nichtstun und warten, bis die Elefanten die Vegetation aufgefressen und zerstört ha...