„So genau, wie nötig!“ Das ist die Maxime eines Technikers, der Funktionalität an die erste, Fertigungszeit an die zweite Stelle seiner Wichtigkeitsskala setzt. So gesehen sind Büchsenmacher keine Techniker. Aber halt, das ist ein wenig zu einfach und unfair obendrein. Formulieren wir es anders: Büchsenmacher, zumal jene, die Meister ihres Fachs sind, sind keine reinen Techniker, sie sind Handwerkskünstler, die in der Funktionalität die Perfektion suchen. Wobei ja Kunst wohl von „Können“ kommen soll … Einer dieser Meister ist Kurt Pritz aus Mariapfarr in Österreich.
Text: Peter Kersten
Fotos: Kersten/Pritz
Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieser Kurt Pritz wirklich ein Perfektionist ist: Alles, was ihm verbesserungswürdig erscheint, verbessert er. Getreu dem Motto, dass das Bessere des Guten Feind ist. Will sagen, der Mann ist mit dem Satz „Aber das funktioniert doch schon!“ einfach nicht zufriedenzustellen.
Dabei beschränkt er sich nicht auf Waffen allein, nein, er konstruiert Schießauflagen, Wiederladetische, die im Wohnzimmer stehen könnten und das Flair eines Bauernmöbelsekretärs ausstrahlen, Rucksäcke und – vor allem – Messer.
Messer. Feststehend und klappbar, aber immer ergonomisch durchgestylt, mit einer angepassten Mulde für den Daumen, die ein Abrutschen beim Aufbrechen verhindern soll. Messer von hervorragender Verarbeitungsqualität und kunstvoll gravierte Messer, für die Sie mühelos einen kleinen Allradwagen eines japanischen Herstellers bekommen – inklusive aller Upgrades. Ausprobieren konnte ich diese Kunstwerke leider nicht, aber die durchgeführte Schärfeprobe spricht für sich. Ein Wort zur Standzeit der Klingen, der „Schnitthaltigkeit“. Je härter eine Klinge ist, umso schwerer ist sie auf ...