Text: Dr. Rolf D. Baldus
Fotos: Adobe Stock (tostphoto), Dietrich Jelden
Es war Kurt Georg Kiesinger, Bundeskanzler der ersten großen Koalition, der im Wahlkampf vor 51 Jahren – so der SPIEGEL – mit den Knöcheln aufs Rednerpult hämmerte und vor China warnte: „Ich sage nur China, China, China!“
Inzwischen hat sich das Reich der Mitte zu einer aggressiven und expansiven Wirtschafts- und Militärsupermacht gemausert, die ihren Bürgerinnen und Bürgern zwar ein besseres Leben ermöglicht hat, ihre Freiheitswünsche aber brutal unterdrückt. Seit Jahresanfang hat von China ausgehend ein Krankheitserreger die Welt erobert und fast zum Stillstand gebracht: die tödliche Atemwegserkrankung COVID-19. Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht und niemand kann vorhersagen, welche wirtschaftlichen und sozialen Folgen die Pandemie für die Welt haben wird.
Für uns Auslandsjäger hat die Seuche vor allem zwei Konsequenzen. Erstens sind derzeit keine Jagdreisen möglich. So fiel bei mir die Hirschbrunft in Argentinien ins Wasser, und meine geplanten Jagdreisen nach Namibia und Kasachstan werde ich wohl auch nicht antreten. Ich habe sie nicht abgesagt, sondern verschoben. Aber niemand weiß, in welcher Form Corona in den Jagdländern Afrikas und Asiens wüten wird. Die Gesundheitssysteme sind auf eine Epidemie in keiner Weise vorbereitet. Es ist völlig offen, ob wir wieder dorthin reisen können, bevor ein effektiver Impfschutz existiert. Jagdreisende sind robust, und erfahrungsgemäß werden wir wieder unterwegs sein, längst bevor die normalen Touristen dies wagen werden. Aber wann das sein wird, wissen wir derzeit nicht.
Die zweite Konsequenz ist eine Folge der ersten. Der Tourismus und mit ihm der Jagdtourismus sind zusammengebrochen. Millionen Menschen stehen plötzlich ohne Einnahmen da. Den Nationalpar...