Text: Dr. Rolf D. Baldus
Foto: Adobe Stock (Oleksandr)
Wir müssen vor den Jagdgegnern den Hut ziehen. Innerhalb von wenigen Jahren haben sie es geschafft, die Afrikajagd zu einem internationalen Thema zu machen, das es in die Schlagzeilen und in die TV-Nachrichten zur besten Sendezeit schafft. In Spitzenzeiten wurde die verfälschte Story um den von einem amerikanischen Zahnarzt erlegten Löwen „Cecil“ weltweit bis zu 12 000-mal täglich in redaktionellen Beiträgen der Medien erwähnt.
Die Absicht ist klar: Ein Jagdverbot wäre die Erfüllung eines ideologisch-emotionalen Ziels, und die Kampagnen spülen Hunderte von Millionen Euro und Dollar in die Kassen der Tierrechtler. Dass Jagdverbote oder Einfuhrverbote für Jagdtrophäen den Artenschwund in Afrika rapide beschleunigen, spielt dabei für die vermeintlichen Tierfreunde keine Rolle.
Gearbeitet wird vor allem mit Appellen ans Gefühl und mit klug gewählten Bildern. Fakten sind selten, Fälschungen häufig. Es gibt bis heute keine seriöse Studie, die einen Totalschutz des Wildes in Afrika naturschutzfachlich begründen oder die nachweisen würde, dass nachhaltige Jagd die Artenvielfalt in Afrika reduziert oder Tierarten ausrottet.
Deswegen werden Pseudo-Forschungsstudien in die Welt gesetzt und mit dem gearbeitet, was man heutzutage als „Fake News“ kennt. Wie klug, aber auch dreist, die Falschmünzer von der Tierrechtsfront vorgehen, konnte ich an einem Beispiel erleben, an dem ich selbst einst beteiligt war.
Vor einem Jahrzehnt veröffentlichten wir im Internationalen Jagdrat CIC und zusammen mit der UN-Welternährungsorganisation FAO eine Reihe fachlicher Studien zum nachhaltigen Jagdtourismus, zu Jagdgesetzen und zur Beteiligung der Bevölkerung an den Erträgen aus der Jagd in Afrika. So hatte ich selbst die praktischen Erfahrungen mit de...