Damit hatte im Ausland kaum jemand gerechnet: Am 25. September wurde die Weltausstellung Jagd und Natur planmäßig in Budapest eröffnet.
Text Dr. Rolf D. Baldus
Fotos Archiv
Während der drei Wochen dauernden Schau wurden auf dem Expo-Gelände und bei gleichzeitig im ganzen Lande stattfindenden Veranstaltungen rund 1,4 Millionen Menschen mit dem Thema „Eins mit der Natur“ und vor allem mit der Jagd erreicht.
Vor fünf Jahren hatte der ungarische stellvertretende Ministerpräsident Zsolt Semjén für das Jahr 2021 eine Weltausstellung für Jagd und Natur angekündigt. Fünfzig Jahre nach der großen ungarischen Weltausstellung des Jahres 1971 sollte sie erneut ein internationales Schaufenster der Weltjagd bieten.
Eine Zeit lang gehörte ich einem kleinen Beraterkreis an, der Hilfestellung bei der ersten konzeptionellen Orientierung geben sollte. Als ich bei Besuchen vor Ort sah, welche Bauarbeiten allein auf dem Expo-Gelände in Budapest samt einer neuen Straßenanbindung zusätzlich zur Organisation und Logistik eines solchen Welt-Events innerhalb weniger Jahre zu leisten waren, war ich skeptisch, ob das zu schaffen war. In Deutschland würde man in der Zeit bei einem solchen öffentlichen Großprojekt kaum mehr als das Genehmigungsverfahren und die Ausschreibung abgeschlossen haben. Und dann kam Corona. Die Ausstellung ist jetzt tot, davon war ich überzeugt – nicht so die Ungarn.
Zur Eröffnung war das Expo-Gelände völlig neu gestaltet worden. Großzügige Hallen waren entstanden. Allein der Wendehammer am Ende der neu gebauten Zufahrtsstraße war nicht fertig geworden. Dort hatte ein armseliges Häufchen von zwei Dutzend Protestlern gegen die Weltausstellung Platz gefunden. Polizei war, wie während meines gesamten Aufenthaltes, nicht zu sehen.