Nur im äthiopischen Hochland, am Horn Afrikas, kann man auf Mountain Nyalas jagen. Sie zählen zu den begehrtesten Drehhornantilopen der Welt. Will man ihnen näher kommen, dann betritt man kaum bekanntes Afrika, muss sich auf niedrige Temperaturen, brennende Sonne und eine dicht bevölkerte Bergwelt einstellen.
Text und Fotos: Alexander K. Stärker
Keinen Schlaf findend, liege ich in einem kaltfeuchten Zimmer. Die Höhe und Kälte des Hochlandes sind jetzt, mitten im deutschen Sommer, ungewohnt. Noch vor einer Woche hatte ich nicht im Traum daran gedacht, heute im äthiopischen Hochland zu sein und in ein paar Stunden auf ein Bergnyala zu jagen. Mehrere Zufälle, eine stornierte Jagd und eine rasche Entscheidung lassen mich jetzt frieren.
Das Bergnyala ähnelt einer Mischung aus Nyala und Kudu. Die bis zu 300 kg schweren Antilopen sind die zuletzt entdeckte große Paarhuferart Afrikas (1908 durch Richard Lydekker) und wohl auch die am wenigsten erforschte.
Pro Jahr werden von der äthiopischen Regierung ca. 25-30 Jagdlizenzen ausgegeben. Das Verbreitungsgebiet ist auf einen kleinen Teil des äthiopischen Hochlands über 2.000 Meter Höhe begrenzt.
Es gibt mehrere Jagdgebiete, die zum größten Teil um den Bale Nationalpark liegen. Dort befindet sich auch das größte Vorkommen der Art. Von den sechs ausgewiesenen Jagdblöcken liegen fünf im alpinen Urwald – regenwaldähnliche Vegetation in einer Höhe von bis zu 3.000 Meter. Nur ein Gebiet, südwestlich des Bale Nationalparks, liegt über der Baumgrenze. Dort sieht es aus wie eine Mischung aus spanischer Macchie und schottischen Highlands. Es ist zwar auch dicht, aber der Überblick ist weitaus besser als in den niedriger gelegenen Gebieten.
Die Anreise erfolg...