Ein Jagdgewehr ist mehr als reines Werkzeug. Kann es zumindest sein, wenn feine Technik und alte Handwerkskunst zueinander finden. Wenn das Gewehr also die gelungene Symbiose aus Schönheit und Präzision erzeugt. Unser Autor beschäftigt sich seit Jahrzehnten beruflich wie privat mit feinen Jagdgewehren und beschreibt nachfolgend seinen Weg und seine Erfahrungen mit allerlei Büchsen verschiedenster Provenienzen, bis er schließlich zu seinem Traumgewehr findet …
Text und Fotos: Ralph Paschen
Mit dem Erlangen des Jagdscheins und dem Beginn eines hoffentlich langen Jägerlebens steht die Wahl zur ersten eigenen Büchse an. Denjenigen, denen es nicht vergönnt ist, aus Familienbestand bzw. -besitz die erste Kugelwaffe zu erhalten, haben die Qual der Wahl!
Die jagdliche Prägung eines Jungjägers stellt dabei die Parameter zur Auswahl der ersten eigenen Büchse. In den Ausbildungsstätten, also den Jagdschulen, sind die Ausbildungswaffen oft der erste nähere Kontakt mit dem Thema Jagdgewehr – und meistens sind es einfache „Fabrikkanonen“, bei denen das Auswahlkriterium Nummer 1 der Preis ist. Sie wecken keine Begehrlichkeiten und sind häufig reine Lehrgeräte. Dieses Muster setzt sich in den vom Fachhandel offerierten und berühmt-berüchtigten Jungjägerpaketen fort. Wobei günstig nicht immer schlecht bedeuten muss, sondern einfach nur ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis wiedergeben kann.
Mein Ansatz ist ein anderer: Als bekennender „Second-Hand“-Mann versuche ich, jungen Jägern den Zugang zu handgefertigten Büchsen zu eröffnen. Sie sind aus meiner Erfahrung auf dem langen Weg zu „der“ Büchse die beste Wahl.
Grundsätzlich gelten für uns Männer bei der Wahl unserer Waffen die gleichen Kriterien wie die bei der Wahl eines Autos oder einer mechanischen Armbanduhr. Die unterschiedlichsten Kali...