Jedes Jahr versuchen wir, ein Jagdwochenende auf einer Hütte zu organisieren, damit sich die Freunde aus dem Studium, die es in alle Ecken der Republik verschlagen hat, mal wieder treffen. Dabei geht es nicht um eine große Strecke, sondern um Freude und gemeinsam verbrachte Zeit.
Text und Fotos: Eike Mross
Das „Wochenende“ starten wir meist am Mittwochabend. So lohnt es sich auch für jene, die eine lange Anfahrt haben. Übernachten werden wir in einer Jagdhütte ohne Strom und Wasser. Ein Gasherd und Laternen sorgen für warmes Essen und heimelige Beleuchtung. Wasser holen wir mit Kanistern aus der Wildkammer. Es ist ein Männerurlaub, Partnerinnen sind ausdrücklich verboten! Nicht, dass wir auf der Hütte anderweitigen Damenbesuch bekommen würden, nein, wir gehen nur jagen, reden Blödsinn, grillen und trinken Bier. Da Handyempfang auch eher mau ist, sind wir vier Tage quasi unerreichbar, herrlich! Die Tage vorher läuft die WhatsApp-Gruppe schon heiß. Jeder freut sich wie verrückt auf die gemeinsame Zeit. Es wird geklärt, wer Bier mitbringt, wer eine Kühlbox fürs Auto hat und was wer sonst noch für neue Ausrüstung hat, die sich die anderen gerne anschauen würden. Meist treffen wir uns Ende Mai und jagen auf Rehböcke und Sauen. Das Revier bietet beides in ausreichender Zahl.
An der Jagdhütte wartet bereits der Förster in seinem Pick-up. Er hat die Schlüssel zum Paradies dabei. Auch die erste Ladung Wasser hat er mitgebracht. Es wird gefachsimpelt und es werden Neuigkeiten ausgetauscht, während nach und nach alle eintrudeln. Die Betten sind schon seit Jahren gleichermaßen verteilt und jeder kann seinen Kram verstauen. Der Förster versorgt uns noch mit den aktuellsten Informationen, wo er welchen Bock gesehen hat und es sich seiner Meinung nach lohnt. Dann geht das Sitze verteil...