In den ersten beiden Teilen dieser dreiteiligen Serie war bereits über einen Zeitraum von 14 Jahren die Auslandsjagd deutscher Jäger in den Amerikas und in Afrika quantitativ beleuchtet worden. Im vorliegenden dritten und letzten Teil dieser Serie soll nun der flächenmäßig größte und bevölkerungsreichste Kontinent Asien und der nicht zur Europäischen Union gehörende Teil Europas als Reiseziel deutscher Trophäenjäger auf artengeschütztes Wild beleuchtet werden.
D. Jelden & M. Sterz
Bundesamt für Naturschutz Abteilung
„Artenschutzvollzug“
Konstantinstraße 110
53179 Bonn
Mit weit über 40 nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) geschützten Arten, darunter Elefanten, Nashörner, fünf Großkatzenarten, Bären, verschiedene Wildrinder und Antilopenarten, finden sich auf unserer Erde nirgendwo so viele potenziell interessante jagdbare Großsäuger wie in Asien. Allerdings ist die internationale Trophäenjagd in Asien, auf die Größe und die jagdlichen Möglichkeiten bezogen, verhältnismäßig gering entwickelt. Allein schon die beeindruckende Vielfalt an verschiedenen Hirscharten, Büffeln, Wildschafen oder Wildziegen dieser geografischen Region ist eine natürliche Ressource mit höchstem entwicklungs- und wirtschaftspolitischem Potenzial, das leider entweder weitgehend brachliegt oder auch oft lokal nur unkontrolliert und nicht nachhaltig zum Nachteil der betroffenen Populationen genutzt wird.
Die Entwicklung eines nachhaltigen und naturverträglichen Jagdtourismus in Asien oder in osteuropäischen Regionen, wie beispielsweise im Kaukasus oder in Zentralasien, krankt dabei allerdings oft nicht nur an der fehlenden Gesetzgebung oder der entsprechenden Implementierung vorhandenen Jagdrechts, am fehlenden Beitritt zu CITES (z. B. Tadschikistan oder Turkmenistan) od...