Hippos sind eine für Afrika charakteristische Wildart. Groß, beinahe riesig. Wehrhaft. Wer ihr lautes, voluminös kehliges Grunzen, das sich aufschaukelt und in einem hohen, beinahe juchzendem Ton endet, aus einem nahen Fluss gehört hat, wird sich sein Leben lang an die urigen Tiere erinnern. Und wer je mit angriffslustigen Hippos, ob an Land oder zu Wasser, zu tun hatte, wird sich erst recht erinnern.
Text und Fotos: Ludwig Siege
Fluss- oder Nilpferde haben bekanntlich überhaupt keine Ähnlichkeit mit Pferden. Der deutsche Name leitet sich von der latinisierten Bezeichnung Hippopotamus ab, die auf das Griechische zurückgeht und eben Flusspferd meint. Im Englischen wird das Tier in der Regel Hippo genannt und ich werde diese Bezeichnung im Folgenden verwenden, obwohl sie nichts weiter als Pferd bedeutet. In der Antike beschrieben Aristoteles und Herodot diese Wildtiere offensichtlich nur nach dem Hörensagen und verpassten ihnen Pferdemähne und -schwanz. Plinius verwechselt das Hippo gar mit dem Krokodil, dem Leviathan der Bibel. Erst als vor rund 500 Jahren die ersten Exemplare in Gestalt von Trophäen und Häuten nach Mitteleuropa gelangten, wurden die Beschreibungen präziser.
Im Buch Hiob im alten Testament wird folgendes Tier beschrieben:
Sieh doch nur den mächtigen Behemoth an!
Ich habe es geschaffen, so wie ich dich geschaffen habe. Es frisst Gras wie das Rind.
Schau, welche Kraft es in den Lenden hat und wie stark seine Bauchmuskeln sind.
Sein Schwanz ist gerade wie eine Zeder.
Die Sehnen an seinen Schenkeln sind ein dichtes Geflecht.
Seine Knochen sind wie Metallröhren,
seine Glieder wie Eisenstäbe.
Es ist das Erhabenste von Gottes Werken. Sein Schöpfer hat es mit gewaltigen Zähnen ausgestattet.
Die Berge geben ihm seine Nahrung,
dort wo das Wild spielt.
Es ruht unter Lotosb...