So lautet das einzige Buch mit „Dikdik“ im Titel, das ich bei meiner Internetrecherche gefunden habe (Stalking the Wild Dikdik). Mit Wildlife oder gar Jagd hat der Reisebericht einer amerikanischen Journalistin aber nichts zu tun. Sie nutzt die für sie absurde Vorstellung, man könnte sinnvollerweise auf Dikdiks pirschen, um einen humorvollen Einstieg in ihre lustigen Reiseabenteuer in Afrika zu konstruieren.
Text & Fotos Ludwig Siege
Wer in Ostafrika vom Ruaha in Tansania bis nach Eritrea entlang des ostafrikanischen Grabens im Busch unterwegs ist, trifft immer wieder auf erstaunlich große Ansammlungen von kleiner runder Losung. Möglicherweise sieht er auch zierliche Antilopen durchs Gebüsch davonhuschen. Die Losungshaufen erscheinen aber für die kleinen Tiere viel zu groß zu sein. In Tansania wurde mir das so erklärt:
Der König der Dikdiks hatte viele Untertanen, um die er sich immer sehr viele Gedanken machte. Eines Tages lief er durch den Busch, dachte über dies und über das nach, überlegte hin und her und sah dabei nicht den riesigen Haufen von frischer Elefantenlosung auf seinem Weg. So lief er in ihn hinein und blieb darin stecken. Der König strampelte und kickte, bis er sich endlich aus der übelriechenden Masse befreien konnte. Er stank und seine feine Nase und die Augen waren von Dung verklebt. Um sich zu säubern, musste er sogar in Wasser eintauchen, etwas ganz Schreckliches für ihn, da er doch – wie alle Dikdiks – Wasser verabscheute und auch niemals trinken würde, denn er nahm genügend Flüssigkeit durch seine Nahrung auf.
Wütend über diese Erniedrigung rief der Dikdikkönig alle seine Untertanen zusammen. Von überall her folgten die Dikdiks seinem Ruf und lauschten ihm voller Respekt: „Mein Volk! Ich habe genug von den Elefanten, die immer wieder unsere Wege mi...