Nur wenn die Verbindung zwischen Büchse und Zielfernrohr perfekt ist, kann man eine gleichbleibende Treffpunktlage erzielen. Gerhard Ziegler hat eine High-Tech-Montage erfunden, die auf einem alten Prinzip basiert, sich aber in wichtigen Punkten von ihr abhebt. Was kann die Ziegler-Montage, ist sie so gut wie sie verspricht zu sein?
Text und Fotos: Peter Kersten
Mein Gott, wie die Zeit vergeht! Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen: Nach einem ermüdend langen, ersten Jahr des Maschinenbaupraktikums in der Lehrwerkstatt folgte die ersehnte „Versetzung“ in die Reparaturwerkstatt. Endlich dem Einerlei des Flächen- und Winkelfeilens entronnen und die Aussicht, „richtige“ Arbeit zu machen. Weg vom gefühlt nutzlosen Anfertigen von Eisenteilen, die sich durch nichts anderes auszeichneten, als korrekt gefeilte Passungen und Flächen nachzuweisen. Ja, ich weiß: Das muss sein, ist notwendig und durch nichts zu ersetzen – aber langweilig ist es trotzdem!
Nun, der damalige Frust hat auch sicher daran gelegen, dass das Personal – bis auf die Ausnahme des Ausbilders für die Elektriker – pädagogisch eher schlecht war und sich mehr auf das Kritisieren des Haarschnitts konzentrierte, denn auf die Motivation ihrer Lehrlinge. Wäre nicht mein Vater mit Stolz der beste Maschinenschlosser gewesen, den ich je kennengelernt habe, ich hätte wohl früh aufgehört.
So aber: Reparaturwerkstatt. Was mir als Erstes auffiel war ein großes Schild in der Meisterbude: „Dem Inschenör ist nix zu schwör!“ Hm, ja! Dort habe ich die Freude an der Technik zurückgewonnen – wenn ich auch heute zugebe, dass die Grundlagen, damals in der Lehrwerkstatt der Edelstahlwerke in Dortmund unnachgiebig eingebimst, mir später vielfach geholfen haben. Nur hätten die ja auch mit Freude vermittelt werden können.
Ja...