Entenstrich, Krähen aus dem Blind, Kaninchen vor dem Frettchen und natürlich zwischendurch ausgiebig auf dem Jagdparcours trainieren – welches Flintensystem kommt einem jagd- und sportlichen Alleskönner am nächsten?
Text & Fotos Sascha Numßen
Um es gleich vorweg zu nehmen, ich hatte schon fast alle Arten von Flinten im Waffenschrank stehen und habe sie jagdlich geführt. Allerdings beschränke ich mich in meiner Betrachtung auf die vier Hauptarten Doppel-, Bockdoppel-, Selbstlade- und Vorderschaftrepetierflinte.
Natürlich gibt es etwa von Marlin eine Repetierflinte mit Kammerstängel und 90-cm-Lauf für Gänse, ist die legendäre Cosmi fast eine Mischung aus Bock- und Selbstladeflinte und zieht manch ein Purist mit einer Einlaufflinte los. Aber sicher ist: 98 Prozent aller Jägerinnen und Jäger nutzen diese vier Grundmodelle.
Meine erste eigene Flinte war eine Doppelflinte Simson Suhl 35/70 E mit Ejektor. Kenner rümpften trotz englischer Schäftung die Nase ob des grobschlächtigen Auftritts der Zwölfer. Und auch Augustinus von Papen vom Jagdparcours Heisterberg im hessischen Leun begrüßte mich grinsend mit einem: „Na, was haben Sie denn da für eine Postkutschenflinte?“ Trotzdem war ich in den ersten Jagdjahren gern mit ihr unterwegs, spielte sie doch ihren größten Trumpf, das überschaubare Gewicht, vor allem beim stundenlangen Stokeln aus.
Die schweren 36-Gramm-Ladungen zwickten allerdings ordentlich in der Schulter, und der hintere Abzug stand unverhältnismäßig hart. Als ich dann häufiger den Jagdpa...