Am Anfang schuf Napi, der alte Mann, alles – Erde und Mond, Tiere und Menschen. Vom Osten wanderte er in Richtung Westen, verteilte Schlamm vor sich und formte so die Erde – so groß, dass reichlich Platz war. Er wandte sich nach Süden und schuf dann auf seinem Weg in Richtung Norden die Vögel und Tiere, und alle verstanden ihn. Auch die Prärien und Berge, die Flüsse und Täler waren sein Werk und die Bäume setzte er in den Boden. Damit die Tiere etwas zu essen hatten, überzog er die Prärie mit Gras. Dann teilte er ein Stück ab, ließ dort Pflanzen wachsen und an einigen Stellen färbte er die Erde rot. Napi setzte sich müde nieder und unter seinem Körper taten sich Risse auf, aus denen das Innere der Erde hervorquoll.
– Entstehungsgeschichte der Erde, nach einer Erzählung der Shoshone-Indianer
Text und Fotos: Reinhard Hölzl
Die Rocky Mountains, Nordamerikas gewaltigster Gebirgszug, erstrecken sich über eine Länge von 5 000 Kilometern von New Mexiko im Süden bis weit nach Britisch-Kolumbien in Kanada. Die Landschaften der „Rockys“ sind von hoch aufragenden Bergen, unendlichen Wäldern mit stillen Seen, von reißenden Bächen und Flüssen und weiten Hochebenen geprägt.
Im Herzen der Rocky Mountains befindet sich der grandiose Yellowstone Nationalpark. Der Park umfasst ein Gebiet von 9 000 km². Diese Fläche entspricht der Größe von Nordtirol. Der Yellowstone besitzt fünf Eingänge, 600 km Straßen, 2 000 km Wanderwege und mehrere Besucherzentren und Rangerstationen. Die wichtigsten Attraktionen liegen entlang der Grand Loop Road, der Parkstraße, die wie eine große Acht das Gebiet erschließt. Zusammen mit dem im Süden angrenzenden Grand Teton Nationalpark sowie...