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KANADA – Jagdtage und Nordlichtnächte

kanada elch geschichte
Ein Artikel aus Ausgabe 2

Text: Walter Schwartz, Reinhold Eben-Ebenau, Lothar Graf Hoensbroech
Bilder: Lothar Graf Hoensbroech

 

"Krieg in Europa … Wir kamen am 15. Oktober 1939 in die Zivilisation zurück. Keiner wollte es glauben. Wir waren seit dem 4. August ohne jede Verbindung mit der Außenwelt gewesen.

In zwei Tagen wurde aus einem starken, glücklichen, blühenden Mann ein Greis. Seine Sorge um seine Kinder stand obenan. Krieg an der Westfront, von der er nicht weit entfernt lebte."

So schildert Reinhold Eben-Ebenau in seinem Buch Goldgelbes Herbstlaub die dramatische Rückkehr von einer Jagdexpedition aus dem Grenzgebiet Britisch-Kolumbiens und Alberta. Im ersten Kapitel Erinnerungen an einen Freund schreibt er in trauernder Rückbesinnung an Lothar Graf Hoensbroech, ohne jedoch seinen Namen explizit zu nennen. 

Die so glücklich verlaufene 70-tägige Jagd endete für Graf Hoensbroech im Büro der Royal Mounted Police in Edmonton. Jagdausrüstung und Trophäen wurden beschlagnahmt und von den Kanadiern öffentlich versteigert. Zwei Jahre der Internierung, Jahre des Wartens, vergingen. Erst in einem neu errichteten Konzentrationslager unweit Banff in den Rocky Mountains, später auf der Isle of Man in der Irischen See. 

Die unsagbar schöne Zeit in der nordkanadischen Wildnis war teuer erkauft. Kein Mensch kann die Freiheit voll ermessen, der sie nicht einmal verloren hat.

Kapitelauszug aus Jagdtage und Nordlichtnächte – ein Tagebuch aus Kanada (BLV, München 1950)

 

28. August 1939

Über Geröllhalden steigen wir abwärts. Immer wieder wechselt die Szenerie und gewährt Einblicke in vorher nicht sichtbare Risse, Schrunden und Mulden. Neue einzelne Cariboos tauchen auf, Mutterwild und junge Hirsche mit kurzen enggestellten Geweihen. Es ist der Typ des Woodland-Cariboos, das bedeutend schwächer im Geweih ist als das Os...

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