Jahrtausendealte Nomadenkultur, Karawanen, Wadis, alte Wildreservate – das waren die Reizpunkte, die den Jäger und Naturfotografen Michael Viljoen nach Ennedi haben reisen lassen. Vieles sieht noch so aus wie vor 1.000 Jahren, aber das Wild ist in den vergangenen Jahren massiv zurückgegangen. Doch die Zeichen stehen auf Neuanfang …
Text und Fotos: Micheal und Sean Viljoen
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Ennedi, eine sagenumwobene Gegend in der Sahara, war mir seit vielen Jahren als Name, vielmehr als Synonym für einen magischen Flecken Erde bekannt. Durch „African Parks“, einer Non-Profit-Organisation, die sich zusammen mit Regierungen und der lokalen Bevölkerung darum kümmert, Nationalparks und andere Schutzgebiete zu erhalten oder aufzubauen sowie langfristig und nachhaltig zu schützen, war ich auf Ennedi aufmerksam geworden.
African Parks betreut mittlerweile über sechs Millionen Hektar Land und Ennedi ist das jüngste dieser Schutzgebiete. Es ist mittlerweile in den Status eines UNESCO-Weltnaturerbes gestellt. Ich bekam die Chance, dieses junge Projekt zu besuchen und an einer Expedition teilzunehmen, um die Schönheit fotografisch festzuhalten und durch die Veröffentlichung der Fotos mit der Welt zu teilen.
Im Nordosten des Tschad gelegen, gehört das Ennedi-Plateau noch zur Sahara. An den Sandstein-Festungen des Ennedi-Massivs fällt der meiste Regen der Region, der mit rund 100 ml pro Jahr immer noch spärlich ist, aber im Laufe der Jahrtausende eine unglaubliche Landschaft geformt hat. Bis etwa 3.000 v. Chr. hat es viel größere Regenfälle gegeben und die Anzahl verschiedenster Tierarten war beachtlich. Auch die menschliche Besiedelung war ausgeprägt, Wissenschaf...