Marco Polo Widder zu jagen ist für viele Bergjäger das ultimative Erlebnis. In höchsten Höhen dem Traumwild nachzupirschen, davon hat auch unser Autor lange geträumt.
Aber es sollte keine gewöhnliche Jagd werden. Nicht vom Hauptcamp aus, ohne zahlreiche Mitjäger. Und auch der Einsatz eines Autos, mit dem Hochplateaus abgefahren werden, war von Anfang an ausgeschlossen. Ganz weit hinein, ins letzte Eck des Jagdgebietes sollte es gehen.
Text und Fotos: Franz Reinthaler
Auf der Jagdmesse in Dortmund 2009 spricht mich in gebrochenem Englisch ein Osteuropäer an und erkundigt sich nach gutem Schuhwerk. Nach einigem Hin und Her frage ich aus welchem Land er kommt – aus Tadschikistan – und schon sind wir bei meinem Traum, der Jagd auf Marco Polo. „If you want to come to us, do it with Toni“, lautet seine schlichte Antwort auf meine Frage, wie ich eine Reise am Besten in die Praxis umsetzen kann.
Nun, 2011, sitzen wir am Flughafen in Istanbul, der ersten Zwischenstation unserer Flüge von München über Bishkek nach Osh und unterhalten uns mit vier französischen Jägern, die zur Steinbockjagd nach Kirgisien fliegen. Den Rat, „es mit Toni zu machen“, habe ich nach Gesprächen mit drei Veranstaltern befolgt. Toni kam zu mir in die Firma, um alle Details durchzugehen – und er war der einzige Anbieter, der meine Forderung nach einer Jagd als Einzeljäger fernab von einem überfüllten Hauptcamp und in Begleitung meiner Frau Maria erfüllen konnte.
Die Entscheidung eine VIP-Abfertigung in Bishkek und Osh zu vereinbaren hat zwar gekostet ist aber zu empfehlen – man wird vom Flugzeug mit einem Kleinbus abgeholt und in einen separaten Raum begleitet, mit Getränken und Snacks versorgt und nach einer guten halben Stunde ist alles erledigt. Hier verabschieden wir uns von den...