Aus Gredos stammen die stärksten Steinböcke der iberischen Halbinsel. Jagdzeit-Autor Paul hat ein besonderes Faible für die Bergjagd und zu dieser spannenden Jagd hat ihn zudem noch sein Bruder Christoph begleitet. Jägerherz, was willst du mehr!?
Text Paul Kretschmar
Fotos Salva Ramirez, Paul und Christoph Kretschmar
„Bitte mal öffnen!“, fordert die mit einer MP5 bewaffnete Beamtin des Bundesgrenzschutzes mich am Flughafen auf.
Ich hatte noch gezögert, die eigene Waffe mit nach Spanien zu nehmen. Hatte die Vor- und Nachteile abgewogen. Auf der einen Seite die zusätzlichen Kosten, das Risiko von Verlust oder Beschädigung. Andererseits aber den großen Vorteil der Vertrautheit im Umgang mit der eigenen Büchse und die Gewissheit, dass die Waffe absolut präzise schießt.
Von Zweifeln, Ungewissheit und Ängsten im Zusammenhang mit geliehenen Waffen hatte ich bereits bei meiner letzten Spanienreise nach einem Fehlschuss auf Mähnenspringer genug. Mein Entschluss, diesmal mit eigener Waffe zu reisen, stand also fest und ich entschied mich für meine Mauser M12 Max im Kaliber .300 Win. Mag., die ich mir kürzlich erst zugelegt hatte. Denn auch wenn die Distanzen am Berg oft nah erscheinen, kann ein Schuss über einen Canyon schnell bei 250 oder gar 300 Metern liegen und das verlangt nach einem Projektil mit gestreckter Flugbahn und einer Laborierung mit ausreichend Restenergie.
Die Waffenkontrolle am heimischen Flughafen erfolgt zügig und routiniert. In Madrid rollt der Waffenkoffer allerdings nicht vom Band. „Wissen Sie, wo mein Gepäck ist?“, frage ich die Dame bei der Gepäckermittlung am Aeropuerto Madrid-Barajas und halte ihr mein Handy entgegen. Auf dem Bildschirm ist dank Airtag ein Kofferlogo und die Position meines Gepäcks am Flughafen zu sehen, wohlgemerkt in einem anderen F...