Erster Trost wird dem in Afrika (in meinem Fall Ostafrika) problembehafteten Europäer mit den Worten: „No problem, we will do a small modification!“, beschieden, was mich zumindest über die böse Ahnung, dass ein Ersatzteil nicht habhaft ist, hinwegtröstet. Eingedenk des deutschen Handwerkersatzes: „Nur ein guter Fachmann kann pfuschen!“, fühle ich mich gleich besser, denn Hilfe ist zumindest nicht gänzlich ausgeschlossen. Erstes Allheilmittel ist Mpira. Gummi. Mpira sind die aus einem nicht mehr tauglichen Schlauch für einen Autoreifen hergestellten Gummistreifen von etwa zwei Metern Länge und etwa zwei Zentimetern Breite. Damit kann man so ziemlich alles umwickeln und „reparieren“, was dicht sein muss.
Ein paar kleine Besonderheiten sind allerdings zu beachten: Ein gebrochenes Blattfedernpaket eines Kfz stellt solange kein Problem dar, wie das oberste Blatt, welches den Abstand vorgibt und die Montageaugen angeschmiedet hat, nicht gebrochen ist. In diesem Fall reicht es völlig, das Paket in montiertem Zustand mit einigen dieser Gummibänder fest – und ich meine FEST, überlassen Sie das den einheimischen Spezialisten, die haben Kraft in den Fingern und können Mpira mit einer Spannung vertäuen, von der wir nur träumen – zu umwickeln. Hat man allerdings großes Pech und das obere Blatt ist auch gebrochen, schlägt die Stunde des Telefondrahtes (manchmal – in sehr gut ausgerüsteten Werkstätten – auch die Stunde des Stromkabels von der Freilandleitung). Dieser Draht wird mehrfach vom vorderen in das hintere Auge und zurückgeführt, um dann ebenfalls – womit auch sonst? – mit Mpira umwickelt zu wer- den. Man muss allerdings darauf achten, dass der Draht ein wenig durchhängt, um die Ausdehnung des Pakets zu ermöglichen. Zur Weiterfahrt wird diese Seite des Wag...