Es passiert ausgesprochen selten: Man drückt das Bremspedal durch, will anhalten und der Druck, der sich aufbauen sollte und sein Vorhandensein durch Widerstand am Pedal bezeugen muss, verflüchtigt sich, einziger Gegendruck ist die Bodenplatte. Je nachdem, wohin der Druck sich verflüchtigt, zieht der Wagen bei diesem verunglückten Bremsakt in die Richtung der noch funktionierenden Bremse. Normalerweise nicht schlimm: Man bremst mit der Feststellbremse, stellt den Wagen ab und ruft den Reparaturdienst – kein Problem im Zeitalter der Smartphones, wenn man denn in heimischen Gefilden weilt.
Anders im afrikanischen Busch: Hier gibt es weder einen Automobilclub noch eine Werkstatt, von vorrätigen Bremsleitungen oder Gasflaschen zum Hartlöten gar nicht zu reden, denn Weichlot nutzt nichts, es hält nicht, selbst wenn man Lötkolben, Lot und Energiequelle mitführt – wobei in dem Fall ja ein Feuer reichen würde. Natürlich kann man die gebrochene Leitung in Richtung ankommender Hydraulikflüssigkeit umbiegen und zukneifen, das hält aber nur begrenzt und setzt dem Ausbrechen des Wagens kein Ende.
Eine andere Möglichkeit muss her – und die gibt es in Form von Bambus nahezu an jeder Kurve. Man sucht also die nächste Bambuspflanze und dann einen Trieb, der – möglichst schon trocken (gelb und nicht grün) – den gleichen Innendurchmesser hat wie die Bremsleitung außen misst. Man darf allerdings den Innendurchmesser nicht nachbearbeiten, das beschädigt die Struktur zu sehr und der Druck wird nicht gehalten werden. Aber die Zeit, einen passenden Trieb zu finden, ist gut investiert!
Dann schiebt man die beiden Enden der gebrochenen Le...