„An einem klirrend kalten Dezembernachmittag in Sibirien wird der Wildhüter Juri Trusch zum Ort eines unglaublichen Geschehens gerufen. Im Wald hinter einer Einsiedlerhütte liegen die blutigen Überreste des Gelegenheitswilderers Markow im Schnee. Markow wurde durch eine offenbar sorgsam geplante Tat regelrecht ausgelöscht. Ein Akt der Rache – vollzogen von der blitzschnellen, vier Meter langen, 300 Kilo schweren Inkarnation eines Mythos: dem Amur-Tiger. Er ist der unbestrittene Herrscher der gewaltigen, prähistorisch anmutenden russischen Taiga.
Trusch ermittelt, dass dieses Exemplar nicht aus Hunger oder Notwehr gehandelt, sondern seinem Opfer gezielt aufgelauert hat. Ein nie dagewesener Fall. Wenig später schlägt es wieder zu. Trusch muss das Tier finden. Auf seiner Suche in der Wildnis lernt er den Tiger immer besser kennen – seine Geschichte, seine Motive, die ihn zum Menschenjäger machen, seine von erstaunlicher Intelligenz und Intuition zeugenden Handlungen. Bis es zum finalen Aufeinandertreffen der beiden Jäger kommt.“
Text: Jens Werkmeister, www.krautjunker.com
Fotos: Archiv, Adobe Stock
Am südöstlichen Ende Russlands befindet sich die von den Chinesen shubai, das „Waldmeer“ genannte Urzeit-Landschaft.
Wladiwostok, die wichtigste Stadt dieser Region, liegt südlicher als die französische Riviera, zieht aber weniger betuchte Badegäste an, da ihre Küste nicht nur sehr abgelegen, sondern vor allem bis Anfang April zugefroren ist. In besonders harten Wintern erbeuten dort in den Vororten Tiger Hofhunde. 1997 musste eine dieser riesigen Raubkatzen am Flughafen erlegt werden, da sie nicht aufhören wollte, Autos anzufallen.
Nicht nur Natur und Technik, auch die Jahreszeiten prallen hier hart aufeinander. Die Sommer bieten Monsunregen...