Hoch oben in den Bergen Neuseelands, weit jenseits der Baumgrenze, ziehen Thare ihre Fährten. Diesem interessanten Wild in der rauen Wildnis nachzustellen, mehrere Tage am Berg zu bleiben und die Nächte in einem einfachen Zelt zu verbringen, ist ein sehr puristisches Unterfangen. Dabei ist man eben auch den Gesetzen der Bergwelt ausgeliefert ...
Text und Fotos: Nicolas Gatzke
Das Wetter versprach nichts Gutes. War ich gestern noch bei bestem Sonnenschein in Christchurch angekommen, „schmückte“ nun eine dichte Wolkendecke den morgendlichen Himmel auf dem Weg zum Mount Cook. Was dies bedeutet, konnte ich bereits eine Woche zuvor bei der Gamsjagd erfahren: Ist der Himmel bewölkt, bleibt der Helikopter am Boden.
Ich saß auf der Rückbank des Pick-up, den Zeff lenkte. Neben Zeff saß mein Freund Norbert, der nach seinem Master in Forstwissenschaft in Neuseeland geblieben war. Er hatte über seinen Freund Zeff, 76 Lenze jung, mit über 50 Jahren Jagderfahrung in Neuseeland, die Thar-Jagd für uns organisiert. Einmal um die halbe Welt gereist, wollte ich nicht wahrhaben, dass nun im neuseeländischen Sommer das Wetter nicht mitspielen würde. „It will be alright“, sagte Zeff mir beim Blick in den Rückspiegel. Auch wenn ich noch gar nichts gesagt hatte, schien es, als könne er meine Gedanken lesen.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt kamen wir bei der Farm in den Ausläufern der Berge um Mount Cook an, auf der Zeffs langjähriger Kumpel wohnt. Und tatsächlich: Völlig unerwartet schien dort die Sonne vom blauen Himmel. „Dieses Neuseeland-Wetter macht mich fertig“, sagte ich freudig beim Absitzen an der Helikopter-Station z...