... liegen bei der Jagd oft dicht beisammen. Insbesondere bei der Bergjagd kann man die Macht der Natur gnadenlos zu spüren bekommen, wenn ein abrupter Wetterwechsel plötzlich den Spätsommer unter meterhohem Schnee begräbt. Im Hochgebirge Nepals hat unser Autor eine Extremjagd erlebt, die ihm sowohl körperlich, als auch mental alles abverlangt hat.
Text und Fotos: Alexander Stärker
Das Kloster steht hoch über der niemals schlafenden Stadt Kathmandu und strahlt außer dem überladenen tibetanischen Glanz vor allem eines aus, nämlich Ruhe. Was für eine „andere“ Welt. Unaufhörlich werden unter mir, am heiligen Fluss Bagmati, Körper verbrannt; wenige Meter davon entfernt planschen Kinder im aschegetränkten Wasser; und die wenigen Ampeln der Stadt sind nicht mehr als ein paar weitere Punkte in einem niemals endenden, flackernden Lichtermeer. Für Außenstehende sieht es wie das reinste Chaos aus, doch folgt das Leben hier sehr alten, westlichen Geistern verborgenen Regeln.
Auf Einladung seiner Heiligkeit Lama Ayang Rinboche, besichtige ich das durch Spendengelder finanzierte neue Zuhause von gut fünfzig aus Tibet geflohenen Mönchen. Riesig, bunt und prachtvoll steht das Gebäude nach gut zehnjähriger Bauzeit da. Es ist mein erster Tag in Nepal und ich lasse die Eindrücke auf mich wirken. Morgen, wenn es gut geht, werde ich mit meinem Begleiter Maxim in das Hunting Reserve (Jagdgebiet) Dhorpatan fliegen, um dort auf Blauschaf und Tahr zu jagen.
Am folgenden Tag kommt Maxim mit Verspätung aus Delhi an, wir können nicht direkt weiterfliegen. Aufgrund der starken Winde und der mittags blitzartig einsetzenden Bewölkung...