Gib der Natur mehr zurück, als du ihr nimmst: Schützen und Jagen am Fuße des Mount Etjo
Text: Wolfgang Bauer und Ingrid Kreitmeier
Fotos: Annette Oelofse, Rudie de Klerk, Wolfgang Bauer und Ingrid Kreitmeier
Die Stimme aus dem Funk scheppert abgehackt und für uns weitgehend unverständliches Afrikaans in die klare Frische dieses wunderschönen Morgens in Namibia. Die Sonne steht schon hoch, der Himmel ist wolkenlos. Noch, denn das wird sich hoffentlich am Nachmittag ändern. Es ist Mitte März und wir stehen am Beginn der Regenzeit. Sie hat sich vor wenigen Tagen schon strichweise mit ersten ergiebigen Regenfällen angekündigt – endlich, nach vier langen Jahren, in denen die Wolken viel zu oft weiterzogen. Alles ist staubtrocken und von der brennenden Sonne des zurückliegenden Sommers versengt. Noch ist die Vegetation sandfarben, dürr, trocken, die Tiere hier im zentral-namibischen Buschland lechzen nach frischem Grün.
An diesem Morgen liegt noch die Erinnerung an den letzten Regenguss in der Luft und die Vorfreude auf den Duft, den die lebensspendenden Akazienbäume dann ausströmen. Afrikas Schönheit wird endlich zu neuem Leben erwachen.
Berufsjäger Steve sitzt am Steuer unseres Jagd-Geländewagens. Ein funktionales Vehikel offener Konstruktion mit grobstolligen Reifen und Seilwinde, perfekt angepasst an dieses steinige und sandige Gelände. Martialisch und verwegen, Safari pur.
Wir sind auf dem Gebiet der Mount Etjo Safari Lodge unterwegs, auch Okonjati-Wildreservat genannt, mit einer Größe von 40.000 Hektar. Okonjati ist eines der ersten Privatreservate für Wildtiere in Namibia. Es liegt etwa 300 Kilometer nördlich von Windhuk und wurde 1975 von dem W...