Momentan entsteht in Namibia eine neue Form der Trophäenbewertung und -vermessung für afrikanisches Wild. Elementare Grundlage sind ein hohes Alter des Stückes, faire, nachhaltige Jagd in freier Wildbahn und ein natürlicher Lebensraum. Zusammen mit anderen erfahrenen Berufsjägern wie zum Beispiel Ronnie Rowland hat Kai-Uwe Denker eine Plattform ins Leben gerufen, die neue Wege gehen will: das „Erongo Rekordbuch für afrikanisches Wild“.
Interview: Bernd Kamphuis
Jagdzeit International: Wie entstand der Gedanke des Erongo Rekordbuchs für afrikanisches Jagdwild? Ist es überhaupt dem Zeitgeist entsprechend, noch ein Trophäenbuch ins Leben zu rufen?
Kai-Uwe Denker: Wenn die Jagd an sich – und die selektive Trophäenjagd stellt eine wesentlich Nuance der Jagd dar – noch dem Zeitgeist entspricht, ist die Gründung eines neuen Rekordbuches völlig legitim. Da die Kommerzialisierung der Jagd zu den merkwürdigsten Auswüchsen, besonders beim Trophäenkult, geführt hat, entstand bei vielen Jägern das Bedürfnis die eigentliche Jagd wieder in ihrem Anspruch als respektvolle Nutzung natürlicher Ressourcen und als angewandten Naturschutz zu bestärken. Aus diesen Überlegungen heraus ist das Erongo Rekordbuch für afrikanisches Jagdwild entstanden.
Was sind die Prinzipien und Ziele des Rekordbuches?
Das neue Rekordbuch soll den Schutz großräumiger, ursprünglicher Wildnisgebiete mit der natürlichen Skala an Wildtieren, inklusive Beutegreifern bestärken. Es kommen nur Trophäen für Eintragungen infrage, die innerhalb des natürlichen, historischen Verbreitungsgebietes der jeweiligen Art erlegt wurden und sich fernerhin den Nachstellungen des Jägers über die Grenzen des jeweiligen Jagdgebietes hinweg...