Längst nicht jede Jagd, die man unternimmt, ist von Erfolg gekrönt. Manchmal will es mit einer bestimmten Wildart einfach nicht klappen und man muss sich entscheiden, ob man es erneut versucht. Letztlich gehört aber genau das essenziell zum Jagen dazu – denn bei keiner echten Jagd gibt es die Garantie, dass es klappt!
Text und Fotos: Paul Kretschmar
Ich bin zurück. Zurück an diesem magischen Ort, wo azurblaues Meer auf die steilen und rauen Abhänge des mächtigen Velebit-Karstgebirges trifft. Wo stürmische Bora-Fallwinde peitschen und wo große Landraubtiere in noch unberührter Wildnis ihre Fährte ziehen. Nur wenige Autostunden von meiner bayerischen Heimat entfernt ist dies hier doch eine ganz andere Welt. Es ist ein weiterer Versuch, hier in Kroatien einen Braunbären zu erlegen. Diesmal wird es klappen, ich habe ein gutes Gefühl.
In einer kleinen Fischerwirtschaft im malerischen Ort Sveti Jurai serviert mir der Wirt Darko ein zeitiges Frühstück mit Rührei und dampfendem Kaffee. Ich sitze im Freien und genieße die ersten April-Sonnenstrahlen, denn es war ein langer und dunkler Winter. Sanft schaukeln die kleinen Fischerboote im glasklaren Wasser der kroatischen Adria, gegenüber strahlen die kargen Felsklippen der Insel Krk in pastellfarbenen Orange-Tönen. Ich genieße die Ruhe fernab von jeder Großstadthektik. Keine Blechkarawane mit stinkenden Abgasen, keine E-Mails, keine Anrufe. Durchatmen!
Auf der rot-weiß-karierten Tischdecke vor mir liegt ein 5-Kuna-Geldstück. Auf der Rückseite das Konterfei eines Ursus arcto...