Nach zwei vergeblichen Jagden auf Schwarzbär war dieses Kapitel für den Autor eigentlich schon beendet. Doch irgendwo geht jagdlich halt immer mal wieder ein Türchen auf … Aber es sollten nicht nur spannende, sondern erst einmal vor allem ätzende Momente folgen. Insektenplagen, Angst, falsche Fokussierung, Frustration.
Aber ohne Schwarz zu kennen, wird Weiß nicht als weiß wahrgenommen. Ohne Frustration kann Glück nicht als solches empfunden werden. Und wenn man die richtigen Schlüsse aus Erfahrungen zieht, dann ...
Text: Wolfgang Bauer
Fotos: Wolfgang Bauer, Adobe Stock
Seit fünf Stunden sitze ich auf einem ziemlich wackeligen Leitersitz in der Einsamkeit Ontarios. Die Sonne brennt, 30 Grad mit Sicherheit! Schweiß rinnt … Mir ist klar, dass es nicht alleine die viel zu warme Kleidung ist, sondern doch auch ein wenig die spannende Frage: Kommt ein Bär oder nicht? Eigentlich hatte ich meine Träume von der erfolgreichen Jagd auf einen Schwarzbären nach zwei aufwendigen Reisen in andere Teile dieses großen Landes ohne den erhofften jagdlichen Erfolg bereits ausgeträumt. In British Columbia jagten wir ziemlich planlos nach der Devise „Bears are where you find them“ – „Bären sind dort, wo du sie findest“. Ich fand bei zehn wenig ergiebigen Jagdtagen leider keinen.
Oder die Reise nach Neufundland! Acht komplett nasse, regnerische bis stürmische Tage im wenig wettertauglichen und hochspartanischen Flycamp; allerdings inmitten von unberührter Wildnis. Dort jagten wir nach der Devise „Spot and take“ – „Glasen und jagen“. Unser Guide pflegte immer den geflügelten Satz von sich zu geben: „The hunt is over when the fat Lady sings!“ Die Jagd ist beendet,...