Frankreich ist ein von deutschen Jägern noch recht selten besuchtes Land. Dabei ist es schnell zu erreichen, hat wunderbare Reviere und starkes Wild. In diesem Bericht schildert ein erfahrener Berufsjäger seine Erlebnisse aust5tder vergangenen Blattzeit. Ein riesiges Revier, spannende Jagdtage mit vielen Pirschgängen, garniert mit starken alten Böcken. Es ist angerichtet, voilà!
Text und Fotos: Sven Kleiser, Erich Marek
Aufbruch zur Jagd auf Rehböcke in Frankreich, genauer ins Departement 32, Gers, das in den sogenannten Midi-Pyrénées liegt: Die Jagdfläche erstreckt sich hier auf über 220 000 Hektar und ist geprägt von großen landwirtschaftlichen Schlägen in sanft rollender, hügeliger Landschaft. Große zusammenhängende Waldflächen gibt es nicht, dafür sehr viele Heckenstreifen, die Schläge und Geländeübergänge einrahmen und somit den idealen Lebensraum für das Rehwild bilden. Die Populationsdichte ist sehr hoch, dennoch zählt dieses Rehwild zum stärksten von ganz Frankreich.
Wir sind mit einem „Guide de Chasse“ unterwegs, der mit einer Kombination aus Berufsjäger und Jagdreiseveranstalter vergleichbar ist. Julien versteht sein Handwerk aus dem Effeff und weiß das Wissen und sein Gelände genau zu nutzen. Kurz gesagt: ein echter Profi. Er ist ständig bemüht, sich und uns Anblick von Rehwild zu verschaffen und uns Jäger zum Erfolg zu bringen. Die Jagdarten auf einem solch riesigen Areal werden kombiniert aus Beobachtungsfahrt, Abglasen von prädestinierten Plätzen und anschließender Pirsch. Hierbei wird einem dann auch alles jagdliche Können abverlangt, und genau das ist unser Anreiz hierher zu kommen. Wir möchten aktiv jagen und uns die Böcke erarbeiten. Pirschwege von bis zu acht Kilometer Länge und Schussdistanzen bis 200 Meter müssen bei dieser Jagd einkalkuliert werden.
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