Handfeuerwaffen gehören zum jagdlichen Alltag dazu – auch wenn sie bei den meisten Jägern nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wir werden in den kommenden Ausgaben einige Klassiker unter die Lupe nehmen und sie in den Kontext der Gegenwart stellen.
Text und Fotos: Peter Kersten
Die Frage, ob es sinnvoll ist, bei der Jagd eine Kurzwaffe zu führen, ist wahrscheinlich älter als die Jagd mit Feuerwaffen selbst – und es ist eine Frage, auf die es keine Antwort gibt. Keine generell gültige Antwort zumindest. Eines muss klar sein: eine Faustfeuerwaffe erfordert, soll sie beherrscht werden, wesentlich mehr Übung als eine Büchse. Das ist in nicht unerheblichem Umfang der Tatsache geschuldet, dass die Kurzwaffe meist dann zum Einsatz kommt, wenn die Büchse die jagdliche Arbeit schon verrichtet hat – von der Fallenjagd einmal abgesehen. Eine andere Überlegung gilt ebenfalls: Das Kaliber der Kurzwaffe muss mindestens so stark sein, dass die erwartete Wirkung auch erzielt wird. Was bedeutet, dass die Kräfte – sprich der Rückschlag – auch beherrscht werden müssen. Sicher kann man den Impact in die Hand durch eine geeignete Griffwahl abmildern, ebenso wie man mit einem angepassten Griff vermeiden kann, dass die Waffe bei der Schussabgabe durch die nicht lineare Applikation der Kraft auf den Abzug, die zum Auslösen des Schusses gebraucht wird, verprellt wird. Denn das hat etwas Garstiges zur Folge: Man schießt vorbei!
Die zweite Möglichkeit wäre, das Kaliber der Fangschusswaffe soweit zu reduzieren, dass der Rückschlag angenehmer wird, was wahrscheinlich erklärt, warum die Walther PPK im Kaliber 7,65 Browning immer noch in so vielen Waffenschränken ihr Dasein fristet. Dass die zweite Möglichkeit, den Rückstoß zu minimieren, nicht gerade Erfolg versprech...