Liebe Leser,
auf die Idee, mich auf das Sammeln schöner Präparate reduzieren zu lassen, wäre ich selbst nicht gekommen, aber als ich vor Kurzem in meinem Büro eine Anzeigenverkäuferin der Tageszeitung empfing, klang irgendwie dieser Vorwurf durch.
Es ist richtig, dass ich schöne Trophäen schätze – am liebsten als Ganzpräparat. In Kombination mit einem schönen jagdlichen Gemälde vermittelt es mir am ehesten die gesamte Dynamik der Jagd und die Erinnerung ist allgegenwärtig.
Was gibt es Schöneres als einen Trophäenraum oder einfach nur ein Jagdzimmer mit allem, was für den Genuss des Moments wichtig ist: jagdliche Kleingegenstände wie die Lockpfeife des Lehrprinzen, ein Gedeck mit Gin oder gutem Whisky, eine kleine Handbibliothek der wichtigsten Werke – hoffentlich mit inzwischen 35 Bänden Jagdzeit – und einige schöne Trophäen. Dazu ein markantes Gemälde – das sind Orte, an denen die Jagd nah ist.
Ich käme nicht auf die Idee, diesen Reichtum zu verschwenden, indem ich die Trophäe, die mir wichtig ist, nicht nutze, aber natürlich ist ein Hirsch an der Wand erst mal nur ein Totenschädel, der den nicht Eingeweihten mit leeren Augen anschaut. Er ist aber auch Zeugnis von vielleicht 1.000 erklommenen Höhenmetern, stundenlangem Pirschen, Kälte, Herzrasen, Hoffen und Bangen, um schließlich zerwirkt und im Rucksack verstaut den lädierten Bürorücken noch mal extra zu malträtieren, an der Wand aber so gar nicht eindrucksvoll wirkt, wie das beim Herantreten an das Stück der Fall war.
Auch diese Ausgabe Jagdzeit ist voller Erlebnisse, Leiden, Erfolg und Trophäen, die den Jägern, die sie erbeutet haben, etwas bedeuten. Genießen Sie die wunderbaren Jagden, die andere erleben durften, als wären es Ihre eigenen.
Und denken Sie daran: Wenn die Strapazen am größten sind, ist au...