Das Titelbild dieser Ausgabe zeigt einen Elefanten. Einen besonders starken, zudem sehr alten Bullen. Michael Viljoen, der diesen Bullen gesehen, angesprochen und fotografiert hat, bekam ihn zwei Mal zu Gesicht. Für den Fotograf, der in Afrika groß geworden ist und ein leidenschaftlicher Jäger war, bevor er sich ganz aufs Fotografieren konzentrierte, bedeutete dieses Zusammentreffen eine Sternstunde. Was für ein Bulle! So stark, so alt. Bewundernswert.
Dann schwand das Licht, der Bulle zog weiter. Wohin dieser Elefant zog, ob es ihn überhaupt noch gibt, ist nicht bekannt. Auch wenn die Aufnahmen erst im Herbst dieses Jahres entstanden. Aufgenommen wurden sie in Botswana. Dort darf nicht mehr auf Elefanten gejagt werden, auch nicht auf anderes Großwild. Die Outfitter und Berufsjäger haben ihre Zelte abgebaut, die Arbeiter wurden zum größten Teil entlassen. Damit geht einher, dass in den einstmals intakten Jagdgebieten kein Wildschutz mehr betrieben wird. Es wird auch kein Wasser mehr gepumpt, denn es kostet Geld, Pumpen zu kontrollieren, zu warten und zu betanken.
Ob dieser namenlose Bulle weit weggezogen ist oder noch in demselben Gebiet steht, ob er von Wilderern beschossen oder gar getötet wurde, all das weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass es überall dort, wo keine nachhaltige legale Jagd betrieben wird, es für das Wild schlecht steht. Hoffen wir, dass sich die Gerüchte, Botswana könnte die Jagd in nicht allzu ferner Zukunft wieder öffnen, bewahrheiten. Im Sinne des Wildes.
Mit Weidmannsheil,
Ihr
Bernd Kamphuis
Chefredakteur Jagdzeit
P.S.: Unter Jägern kommt ab und an die Frage auf, ob man nicht darauf verzichten solle, bestimmte, bekannte Elefantenbullen zu bejagen. Dazu würde mich Ihre Meinung interessieren! Schreiben Sie mir eine Mail: bernd.kamphuis...