Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. Das stimmt sicher ein Stück weit, insbesondere beim Boulevard. Andererseits heißt es heute: Das Netz vergisst nichts. Denn was einmal im Internet auftaucht, das ploppt auch nach Jahren wieder hoch. Ein Wesen des Internets ist es, dass die Nutzer sich schnell durch die Seiten klicken, oft nur noch Schlagzeilen konsumieren, Texte nur kurz anlesen. Nachrichten fürs Netz sind auch anders geschrieben, verkürzter, einfacher. Gibt man bei Google die Wörter Cecil + lion als Suchbegriff ein, um sich über den in Simbabwe geschossenen Löwen zu informieren, der weltweit für negative Schlagzeilen in Sachen Jagd gesorgt hat, dann kriegt man 66.300.000 Treffer.
Ganz oben steht eine kommerzielle Anzeige für eine Kampagne einer Organisation, die fordert, Großwildjagd zu verbieten, gefolgt von einer Wikipedia-Seite, die sich dem Thema „Cecil the lion“ gewidmet hat. Auch auf dieser Seite, der millionenfach genutzten freien Enzyklopädie, findet man im besten Fall tendenziöse Halbwahrheiten. Will sich also jemand, der dem Thema neutral gegenübersteht, informieren, dann konsumiert er vor allem jagdfeindliche Dinge. Warum? Weil diese gut platziert sind. Und weil schwarze Schafe dafür sorgen, dass es immer wieder schlechte Nachrichten gibt.
Sorgen wir dafür, dass Jagd positive Schlagzeilen macht und nicht zum Kommerz verkommt. Dass Jagd am Erlebnis gemessen wird, nicht an der Trophäe. Dass wir als Naturschützer agieren, die die Ressource Wild nachhaltig zu nutzen wissen. All dies kann jeder einzelne von uns tun. In diesem Sinne: Keep calm and carry on hunting!
Mit Weidmannsheil,
Ihr
Bernd Kamphuis
Chefredakteur Jagdzeit