In den vergangenen Jahrzehnten haben sich Waschbären in vielen Teilen Deutschlands stark ausgebreitet. Ihre Bejagung ist nicht nur sinnvoll, sondern auch spannend. Unser Autor betreibt seit vielen Jahren intensives Weidwerk auf die Kleinbären, berichtet von spannender Lock- und Fallenjagd – und hat leckere Rezepte fürs Wildbret.
Text und Fotos: Magnus Pelz
Zu Waschbären habe ich eine besondere Beziehung, und das, obwohl meine erste Begegnung mit ihnen alles andere als glücklich verlief. Ich war gerade fünf Jahre alt und wollte im Münsteraner Allwetterzoo einem Waschbären stolz mein neues Sandrad präsentieren, als dieser plötzlich durch das Gitter danach griff. Das anschließende Gezerre konnte nur durch das beherzte Eingreifen meines Vaters zu meinen Gunsten entschieden werden. Der Faszination für diese Wildart hat das keinen Abbruch getan und etliche Jahre später, den Jagdschein inzwischen in der Tasche, habe ich mich intensiv mit Waschbären und den Möglichkeiten ihrer Bejagung auseinandergesetzt. Und wo geht das besser als in den USA, der ursprünglichen Heimat dieser Kleinbären?
Die Jagd auf den Waschbären wird in den USA viel intensiver betrieben als bei uns, die Möglichkeiten sind aber auch vielfältiger als hierzulande. Am gängigsten ist es, Waschbären nachts mit der Hundemeute zu jagen, bis diese aufbaumen und dann angeleuchtet und erlegt werden können. Hierzu züchten die Amerikaner eigens spurlaute Hunde, die sogenannten Coon-Dogs (nicht mit dem „raccoon dog“ zu verwechseln, denn so wird der Marderhund auf Englisch genannt). Diese Jagdmethode ist genauso wenig mit dem deutschen Jagdrecht in Einklang zu bringen wie die in den USA sehr gängige Verwendung von Klemmfallen, also Fallen, die einen nach Nahrung suchenden Waschbären an ...