Text und Fotos: Peter Kersten, Archiv
Einer der besten über die Jagd schreibenden Autoren war und ist Robert Ruark. Allein die Geschichte, wie er von seinem Großvater zum sicheren Umgang mit der Flinte erzogen wurde, ist nicht nur lesenswert, sie ist geradezu ein Leitfaden, wie junge Menschen an die Jagd herangeführt werden sollten. Denn sie vermittelt neben der Achtung vor dem Geschöpf auch den sicheren Umgang mit der Waffe. Ein Handwerk, das man erlernen und trainieren muss, bis alles in Fleisch und Blut übergeht, so lange, bis man absolut sicher und intuitiv mit der Jagdwaffe umgeht. Eines allerdings hat mich immer ein wenig nachdenklich gestimmt, und das war Ruarks Maxime: „Use enough gun!“.
Wenn ich mir die deutsche Gesetzgebung mit ihren Mindestkalibern ansehe, scheint hier mehr das amerikanische Denkmodell vorzuherrschen, obwohl man sich mittlerweile – siehe aktuelles Kaliber für den Frischlingsabschuss – ein wenig von der „Kanonenmentalität“ zu entfernen scheint. Auf Rehwild ist am unteren Ende des zugelassenen Spektrums die .222 Remington ein zugelassenes Kaliber – und um sie geht es in den folgenden Zeilen.
In den vergangenen Wochen der Bockjagd habe ich eine Blockbüchse mit Hagn-System von Schilling geführt, in eben diesem Kaliber .222 Remington, mit einer Aufschubmontage und einem 2-7x36 von Kahles ohne Leuchtpunkt, den ich hier wirklich nicht brauche und auch nicht vermisse.
Martin Hagn wurde 1943 in München geboren, absolvierte die Büchsenmacherausbildung in Ferlach, ging anschließend nach Amerika, machte nach der Rückkehr seinen Meister, schäftete für Hartmann & Weiss sowie Conrad Wirnhier. Scheinbar war Deutschland aber zu eng und er ging nach Kanada, um dort seitdem „Custom Rifles“ zu fertigen, meist mit seinem eigenen System, aber ...