Die Kipplaufbüchse Titanium von Johann Fanzoj aus Ferlach ist ein weltweites Unikat. Basküle und andere Teile bestehen aus leichtem Titanium. Eine echte Herausforderung an die Fertigungstechnik, die man bei der ultraleichten Büchse für die Gebirgsjagd angenommen hat. Wir haben das Meisterstück exklusiv getestet.
Text und Fotos: Roland Zeitler
Neue Felder trifft man in der Jagdwaffenindustrie selten an. Doch die Ferlacher Büchsenmachermanufaktur Johann Fanzoj beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit neuen Materialien im Gewehrbau. Klassisches Design trifft hier auf innovative Ideen. Mit leichten, aber durchaus angenehm zu schießenden Büchsen spricht man den international jagenden Bergjäger an, denn am Berg spürt man jedes Gramm Gewicht. Die präzise schießende Waffe sollte deshalb so leicht wie möglich sein. Aber das geringe Gewicht durfte keinesfalls zu Lasten der Schussleistung und Geschossenergie gehen. Und mit kurzen Läufen nutzt man die Leistung einer Büchsenpatrone keinesfalls aus.
Vernünftig sind Lauflängen zwischen 60 und 66 Zentimeter, damit die Geschossgeschwindigkeit nicht zu sehr leidet. Ferner sollte ein Lauf nicht ultradünn sein, denn oft sind dünne Läufe extrem laborierungs- und wärmeempfindlich. Nicht selten haben sie eine nur durchschnittliche oder gar mäßige Schussleistung, selbst aus kaltem Lauf. Man muss also Gewicht abseits vom Lauf einsparen.
Fanzoj entschied sich für die Verwendung von Titanium, um Gewicht einzusparen. Titanium ist ein extrem stabiles und widerstandsfähiges Material mit hoher Zähigkeit. Es ist ferner extrem verschleißfest und sehr leicht, aber das große Manko ist die sehr schwierige Verarbeitung, bei der es zu Verzug kommen kann. Ferner ist Titanium „rau“ und hat eine schlechte Gleitfähigkeit. Fanzoj suchte hier nach geeigne...